Schlüsseldienst Stammheim
Sieben Schwaben Schlüsseldienst

Es war gegen Mitternacht, als ich nach Stammheim gerufen wurde. Die Straßen lagen leer, nur das Gefängnis brannte in der Ferne wie ein mahnendes Auge.
 

Der Mann, der mich erwartete, zitterte. „Ich habe den Schlüssel weggeworfen. Frei sein, dachte ich. Jetzt steh ich hier wie ein Bettler vor der eigenen Tür.“

Seine Augen glitzerten fiebrig, zwischen Verzweiflung und Stolz.
 

„Guten Abend ich bin vom Sieben Schwaben Schlüsseldienst,“ sagte ich. „Schadenfreie Türöffnung 99 € inkl. Anfahrt; wenn es nicht anders geht, bohren, fräsen oder kernziehen für 149 € inkl. Anfahrt zzgl. Material. Einverstanden?“
Er nickte, als unterschreibe er ein Geständnis.

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„Ich versuche es zuerst schadensfrei.“ Spanner, feines Horchen, geduldige Versuche. Nichts.
„Nächster Schritt wäre Bohren. Das zerstört den Zylinder. Danach setze ich einen neuen ein. Stimmen Sie zu?“
„Ja“, sagte er leise.

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Ich markierte die Stelle. Die Maschine sang kurz an, dann fraß sich Stahl in Stahl. Vibration im Handballen, Späne wie grauer Schnee. Kein Zauber, kein heroischer Klick—nur Material, das aufgibt, Schicht um Schicht.

Neuer Profilzylinder. Maß prüfen, Schraube, Stulpschild. Probelauf. Der Riegel ging wieder, sachlich wie ein Beamter.

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„Sperren Sie alles aus: Einbrecher, Nachbarn, die Welt“, murmelte er.
Ich erklärte Einbruchschutz: verstärktes Schließblech, Riegel, Not- und Gefahrenfunktion. Er hörte nicht zu; seine Schuld war lauter.

Als ich fertig war, hielt er den neuen Schlüssel wie ein Sakrament. „Vielleicht verlässt er mich auch.“
Ich reichte die Quittung. Draußen lagen Pfützen wie zerknüllte Spiegel. Motor an. Weiter. Türen warten.