Drei Uhr morgens, Schlossplatz. Das Herz der Stadt pumpte wie ein Motor kurz vorm Kolbenfresser. Neon klebte über der Königstraße, grell und zäh. Ich stand da mit meinem Koffer vom Sieben Schwaben Schlüsseldienst, schwer wie eine Drohung.

 

Ein Anruf aus dem Leonhardsviertel: ausgesperrt, betrunken, panisch. Klassiker, die dich ruinieren können. Nichts Romantisches.

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Ich raste die Theodor-Heuss-Straße runter, vorbei an Bars, die noch warm vor Bier und Rauch dampften. Glasscherben knirschten, Taxi-Motoren röhrten. Stuttgart grinste mich an, kalt und mechanisch. Stuttgart hasst dich, aber Stuttgart zahlt.

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Das Treppenhaus: Pisse, Graffiti, abgestandene Nächte. Oben der Typ: zittrig, Schweiß, zu viel Alkohol. „Bitte schnell! Morgen Bosch-Meeting!“ Er plapperte. Ich hörte nur das Schloss.

„Erst schadensfrei. Bohren nur nach Zustimmung“, sagte ich, damit es klar ist.

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Dietrich rein, Hände ruhig, Zylinder kalt. Widerstand, dann dieses kurze KLICK, als hätte das Metall Mitleid. Tür offen. Freiheit, oder das, was diese Stadt darunter versteht.

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Er starrte mich an, als wäre ich ein Priester. „Was kostet das?“
„Schadenfreie Türöffnung 99 € inkl. Anfahrt."

Er zuckte, zahlte, murmelte etwas Richtung Himmel oder Kontoauszug. Quittung gab es sofort.

Treppen runter, zurück auf die Straße. Am Schillerplatz grinste die Bronze in den Himmel, wissend, dass wir alle verlorene Schlüssel sind.

 

Die Stadt rauschte, vibrierte wie eine Maschine, die nicht stoppt.

Das war nicht Arbeit. Das war Krieg mit Stahl und Schweiß, Nacht für Nacht. Und morgen wartet schon die nächste Tür, bewaffnet bis an die Zähne.