Der Auftrag war eindeutig: Zuffenhausen, Wohnblock nahe der Stadtbahnstation, Türöffnung dritte Etage. Ich war vor Ort.

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„Guten Abend. Sieben Schwaben Schlüsseldienst – Ihr Schlüsseldienst in Stuttgart-Zuffenhausen.“ Man ließ mich passieren. „Vorab zur Transparenz: schadenfreie Türöffnung 99 € inkl. Anfahrt; wenn nur destruktiv möglich, komplexe Türöffnung 149 € zzgl. Material.“

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Ein kleiner Kreis wartete schon: der Mieter, der Hausmeister, eine Nachbarin, die Verwaltung am Telefon. Zeugen genug.

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„Ich wohne hier seit Jahren,“ sagte der Mieter. „Doch der Schlüssel akzeptiert mich nicht. Vielleicht ist er falsch. Vielleicht habe ich ihn falsch benutzt. Vielleicht hat das Schloss beschlossen, mich nicht mehr zu kennen.“

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Ich prüfte den Profilzylinder. Festgefahren, alt. Zuerst der Versuch der schadenfreien Türöffnung: Spanner, Horchen, Fallenöffnung. Nichts. Als müsste ich nicht Metall, sondern Schuld lösen.

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Die Fallenöffnung misslang.
Der Hausmeister: „Vielleicht muss ein Antrag gestellt werden.“
Die Nachbarin: „Besser aufbohren.“
Die Verwaltung schwieg.

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Ich erklärte das Verfahren: „Der nächste Schritt ist Bohren. Dabei wird der Zylinder zerstört; anschließend setze ich einen neuen ein. Sind Sie einverstanden?“
Der Mieter nickte.

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Ich bohrte. Zäher Widerstand. Das Metall gab Antwort wie auf eine Amtssprache: ungern, aber verbindlich. Dann ein raues Knacken, endgültig.

 

Die Tür sprang auf. Niemand ging hinein. Der Mieter setzte zögernd den Fuß über die Schwelle, als könne die Wohnung inzwischen einer anderen Ordnung gehören.

 

„Nun montieren wir ein neues Schloss,“ sagte ich. Sachlich: neuer Profilzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion, verstärktes Schließblech, Panzerriegel – solider Einbruchschutz.
Der Mann nickte, misstrauisch. „Und wenn dieses Schloss eines Tages auch beschließt, mich nicht einzulassen?“

 

Ich antwortete nicht. Ich maß, schraubte, setzte den Zylinder, prüfte den Gang. Der alte, aufgebohrte Zylinder lag wie ein entwertetes Formular auf dem Boden.

 

Der Mieter hielt den neuen Schlüssel lange in der Hand und steckte ihn nicht ins Schloss. „Vielleicht bleibt die Tür offen, bis die Verwaltung schreibt.“

 

Wir nickten. Der Fall war abgeschlossen.